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Blutegeltherapie

Die Anwendung von Blutegeln ist vermutlich so alt, wie die Heilkunst selbst.

So fand man bereits im 5. Jh. v. Chr. Aufzeichnungen vor allem in der alten indischen Medizin, die eingehend die Anwendung und sogar die Zucht von Blutegeln beschreiben. So können wir auf die Erfahrungen von historischen Medizinern wie Plinius, Galen, Avicenna, Hildegard von Bingen und später Bottenberg zurückgreifen und die vielfältigen Therapiemöglichkeiten der Blutegeltherapie für uns nutzen.

Blutegeltherapie Vetschau

Bis zum 19. Jh. waren die Blutegel in ganz Europa, Nordafrika und Südwestasien verbreitet. Doch durch massiven Einsatz in der Medizin und zunehmender Verschmutzung der Gewässer waren sie fast vollständig ausgerottet. Heute stehen die Blutegel unter Artenschutz.


Es gibt ca. 650 verschiedene Egelarten. Zur Anwendung am Menschen kommen nur medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) in Frage. Sie stammen aus kontrollierten, geschlossenen Zuchtbetrieben. Dies garantiert, dass die Egel frei von Krankheiten sind, denn nur absolut gesunde Tiere kommen bei der Blutegeltherapie zum Einsatz. In meiner Praxis verwende ich Egel aus der Biebertaler Blutegelzucht. 

Der heilsame Biss


Die Blutegeltherapie gehört zu den Ausleitungsverfahren, die den Organismus von Schlacken und anderen Schadstoffen entlasten.


Allerdings kann der Blutegel noch mehr. In seinem Speichel befinden sich ca. 100 verschiedene Inhaltstoffe. Einige davon werden heute auch  synthetisch hergestellt werden. Diese Arzneimittel können jedoch den Blutegel nicht ersetzen, denn nur das Zusammenwirken der Substanzen im Speichel des Egels führt zu den bekannten Therapieerfolgen.


Diese bioaktiven Wirkstoffe gibt der Egel beim Biss in das Gewebe ab. Das sind starke natürliche Entzündungshemmer und wirken damit schmerzstillend, außerdem fördern sie die Durchblutung und den Lymphabfluss und sind indirekt immunstärkend.


Der Biss des Blutegels ist sehr sanft und man spürt ihn kaum. Blutegel sind sehr sensibel und so behandeln sie auch den Menschen. In der freien Natur ist den Blutegeln viel daran gelegen, dass das „Opfer“ den Biss nicht bemerkt, damit sie ungestört saugen können. Zudem betäuben sie die Bissstelle umgehend mit schmerzstillenden Wirkstoffen.

Daraus ergeben sich viele Anwendungsmöglichkeiten:

  • Gelenkerkrankungen (Arthrose, Rheuma, Gicht, Tennisellenbogen)

  • Chronische Rückenschmerzen

  • Durchblutungsstörungen

  • chronischer Lymphabflussstau

  • Migräne, Kopfschmerzen, Neuralgien

  • Tinnitus, Hörsturz

  • Krampfadern, Thrombophlebitis

  • großflächige Blutergüsse

  • Polyglobulie

  • Furunkel, Karbunkel

  • Unterstützung bei Bluthochdruck

Der Rentnerteich

Blutegel sind nach den Vorschriften des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein Arzneimittel und dürfen nach nur einmaliger Anwendung nicht mehr verwendet werden. Dadurch sollen Übertragungen von Infektionen verhindert werden. Wer solche Dienste leistet sollte jedoch nicht mit dem Tod bestraft werden. Daher sende ich die „gebrauchten“ Blutegel zurück zum Züchter (Biebertaler Blutegelzucht), wo sie in einen Quarantäne-Teich kommen.


Blutegel können bis zu 25 Jahre alt werden. Sie werden in diesem Teich regelmäßig gefüttert und auch die Wasserqualität wird streng überwacht. So können die Tiere bis zu ihrem natürlichen Ableben im s.g. Rentnerteich weiterleben. In einem ausführlichen Beratungsgespräch werde ich Sie über den genauen Ablauf der Blutegeltherapie informieren. Sie erhalten außerdem ein Informationsblatt.


Weitere Informationen erhalten sie unter dem Link zur Webseite vom Bund-Deutscher-Heilpraktiker.

 

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